Kontrolle ist gut - Vertrauen ist besser!

Gestern beim Trailen...

Kenny und ich trailen im Moment in der Regel ohne Trainer/in, weil es gerade keine entsprechende Gruppe für uns gibt. Wir haben also eine Versteckperson, aber keinen Trainer /Flanker, der uns begleitet, unterstützt und /oder anleitet. Das heißt, ich überlege mir vorher selbst, was wir machen wollen und wo die Strecke entlang gehen soll und instruiere die Versteckperson entsprechend. "Blinde" Trails, bei denen ich gar nicht weiß, wo die Versteckperson hingeht, will ich aus verschiedenen Gründen nicht machen. Hauptsächlich, weil der Hund dabei auch Falsches lernen kann, wenn ich ihn nicht richtig lese und mich dann niemand darauf hinweisen bzw. korrigieren kann.

Also weiß ich eigentlich, wo der Trail verläuft. Das birgt natürlich die Gefahr, den Hund zu beeinflussen. Dennoch sollte es funktionieren, wenn die VP den abgesprochenen Trail geht. Leider klappt das nicht immer so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Zum Beispiel gestern.

Die Versteckperson war am Ende des Trails in einem "falschen" Versteck. Anstatt links abzubiegen und sich in der Seitenstraße zu verstecken (gelbes Kreuz), hatte sie sich auf der anderen Straßenseite bei den Autos versteckt (grüner Weg und grünes Kreuz). Hätte ich nicht gewusst, wo sie (vermeintlich) ist, hätte ich vermutlich besser auf Kennys Körpersprache geachtet. Da ich nebenbei Fotos gemacht habe, konnte ich das hinterher wunderbar sehen, dass er es deutlich angezeigt hat, dass er nach rechts über die Straße möchte.

Die Verwirrung wurde wohl deshalb ausgelöst, weil die VP dachte, wir würden sie ja dann im Versteck sehen, wenn wir dort vorbeitrailen. Da wir ihr jedoch nur 3 min Vorsprung gegeben hatte, wäre das nicht passiert, weil sie noch auf dem Weg zum Versteck war, als wir dort entlang gingen.

Nachdem wir (falsch) nach links abgebogen waren (obwohl Kenny rechts angezeigt hatte), war mir nach kurzer Zeit klar, dass die Absprache des Verstecks nicht geklappt hatte und an Kennys Körpersprache wurde auch klar, dass wir nicht mehr auf dem Trail waren. Bevor wir aber umdrehen konnten, trafen wir erneut auf den Trail, denn an der Stelle waren wir ja kurz vorher schon vorbeigekommen. Da Kenny nun wieder den richtigen Geruch hatte und diesem (erneut) folgte, konnte ich ihn nicht mehr unterbrechen und wir gingen die Runde ein zweites Mal. Dieses Mal überquerte Kenny dann die Straße, folgte dem grünen Weg und fand die Versteckperson. Good boy!

Was lerne ich daraus? Ich muss meinem Hund vertrauen, denn er weiß es einfach besser!

Bis dahin war alles ok. Und dann wollte Kenny nach rechts und ich hab es ignoriert.

Deutlicher geht es ja nun nicht...


Natürlich habe ich mich anschließend über mich selbst geärgert und darüber, dass ich nicht ordentlich auf meinen Hund geachtet habe und ihm nicht vertraut habe.

Und ich wollte wissen, ob mir das auch passiert, wenn ich den Trail nicht kenne - wenn ich also darauf angewiesen bin, Kenny zu vertrauen.

Deshalb waren wir heute gleich nochmal unterwegs. Ausgestattet mit Handys (als Notfall-Telefon-Joker, falls wir uns doch verlaufen) und Werner als Versteckperson.

 

Trail 1

 

Trail 2

 

Trail 3

Drei Trails ohne Absprachen, drei Mal ohne Telefonjoker gefunden!

 

Und Kenny hat so viel Spaß am Trailen!

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