Wanderung auf dem Selketalstieg

Vom 3.10. 2017 bis zum 6.10.2017 sind wir im Harz auf dem Selketalstieg gewandert.

Wir sind von Quedlinburg nach Stiege gewandert. Am Montag (2.10.) war unser Anreisetag. So konnten wir am nächsten Morgen direkt nach dem Frühstück loswandern. Am Montag waren wir erst noch in Quedlinburg unterwegs und haben den Marktplatz und das Schloss, sowie den Anfang vom Selketalstieg be- bzw. gesucht.

 

 

3.10.2017

1. Etappe Quedlinburg - Meisdorf, ca. 26 km

 

Um viertel nach 9 waren wir startklar. Eigentlich wollten wir wegen der 26 km früher los, hat aber nicht geklappt. Ich hab den ganzen Tag gedrängelt, damit wir nicht erst im Dunkeln im Hotel in Meisdorf ankommen. Werner wollte immer noch irgendwelche Umweg zu Stempelstellen für die Harzer Wandernadel gehen - haben wir dann auch gemacht. Mein Schrittzähler hat heute den absoluten bisherigen Rekord angezeigt: 51.220 Schritte.

 

Weite Strecken der Wanderung verliefen mehr oder weniger dicht an der Selketalbahn entlang. Zweimal pro Tag fährt dort auch eine Dampflok. Ansonsten fahren dort einzelne Triebwagen.

 

Anfangs verlief der Weg durch Felder. Wir konnten die Teufelsmauer bei Weddersleben sehen. Später gingen wir durch Buchenmischwälder. Es fing mehrmals an zu regnen, aber jedes Mal, wenn wir die Schirme ausgepackt hatten, hörte es auch gleich wieder auf.

Eine "Umweg-Stempelstelle" war am denkmalgeschützten Preußenturm bei Bad Suderode. Von oben hatten wir eine schöne Aussicht auf Quedlinburg und wir konnten sehen, wo wir schon entlang gegangen waren.

In Ballenstedt gab es auch noch eine "Umweg-Stempelstelle" im Schlosspark. Nachdem wir auch diesen Stempel eingesammelt hatten, gab es eine kurze Kaffee-Pause bzw. Schlaf-Pause für Kenny. Anschließend haben wir uns ein bisschen in Ballenstedt verlaufen, aber recht schnell wieder zum richtigen Weg zurück gefunden. An dem Bärenbrunnen wären wir eigentlich nicht vorbei gekommen.

Auf dem weiteren Weg nach Meisdorf wurde es dann so langsam dunkel. Wir konnten die letzten Sonnenstrahlen verschwinden sehen und dann mussten wir trotzdem noch ein ganzes Stück durch den Wald gehen...

Das Hotel in Meisdorf hat uns richtig gut gefallen, weil es in einem Schloss ist und es auch von außen und von innen so aussieht. Damit konnte es dann natürlich keins der anderen Hotels aufnehmen...

4.10.2017

2. Etappe Meisdorf - Harzgerode, ca. 22 km

 

Den kurzen Morgenspaziergang vor dem Frühstück haben Kenny und ich auf dem zum Schloss gehörigen Gelände gemacht. Dabei haben wir noch einen Geocache an der Orangerie gefunden.

Der Weg heute ging zuerst am zum Schloss gehörigen Wildgehege vorbei und führte dann zum Mausoleum Meisdorf (Stempelstelle und Geocache). Sonst ging der Weg heute an der Selke entlang, lange an einer Allee mit vielen Kastanienbäumen (und viel Wind) und auch wieder durch Buchenmischwald.

 

Auf dem Weg (mit einem Umweg) lag die Burg Falkenstein. Die ist stilisiert auf dem Wegweiser des Selketalstiegs abgebildet (siehe oben, erstes Bild). Da 'mussten' wir natürlich auch vorbei gehen.

Nachmittags waren wir auf der Suche nach einer Gelegenheit für einen Kaffee. Die Selketalmühle hat geschlossen und verfällt vor sich hin. Etwas später in Mägdesprung gab es den Selketaler Waldgasthof mit Backstube. Wir hatten Glück, dass wir mit Hund überhaupt etwas bekommen haben. Rein durften wir nicht, sondern draußen sitzen ("Ich bringe ihnen auch Sitzunterlagen."), aber auch nicht dort, wo sie Sitzgruppen haben, da möchten sie nämlich auch keine Hunde haben... Es war echt kalt, so dass wir nicht lange dort waren. Kuchen und Kaffee war aber trotzdem lecker. Das ist Kuchen mit Apfelmus, Nougat, Sahne und Marzipan (alles dabei). :-)

Von Mägdesprung ging der Weg über einen Klippenweg Richtung Alexisbad. Auf dem Weg kamen wir durch den Pioniertunnel, der im Mai 1900 künstlich angelegt wurde und ca. 10 m lang ist.

Wir haben uns (mal wieder) verlaufen, weil wir nicht auf den richtigen Weg nach Harzgerode abgebogen sind. Trotzdem haben wir hingefunden. In Harzgerode hielt an der ersten Kreuzung plötzlich ein Auto neben uns an und wir wurden namentlich angesprochen und gefragt, ob wir in die Pension Wolfshof wollten. Ja, wollten wir. Das war die Dame, die bis 18 Uhr dort im Laden gearbeitet und auf uns gewartet hatte (es war mittlerweile ca. 18.10 Uhr). Nun rief sie ihren Chef an, damit er uns in unser Zimmer lassen konnte. Das hat auch alles geklappt.

 

5.10.2017

3. Etappe Harzgerode - Güntersberge, ca. 18 km

 

Heute hat es fast die ganze Zeit geregnet und es war ja auch der Sturm angesagt. Wir sind trotzdem losgegangen und hatten Glück, es war nicht besonders windig hier.

In Alexisbad kamen wir an der Verlobungsurne vorbei (mit Stempelstelle, den Stempel hatten wir aber schon).

Dann wanderten wir durch den Wald, an Waldarbeitern vorbei, um kurz darauf festzustellen, dass der Selketalstieg an dieser Stelle gesperrt war. Wir sind einen Weg weiter rechts abgebogen (der war nicht verboten) und kamen dann kurz vor Silberhütte aus einem Weg raus, den wir auch nicht hätten gehen dürfen. Naja, wussten wir ja nicht.

 

In Silberhütte haben wir uns (nur ganz kurz) verlaufen und haben in einem Wartehäuschen der Selketalbahn Mittagspause gemacht. Dann haben wir den richtigen Weg recht schnell wieder gefunden und gingen weiter nach Straßberg.

In Straßberg haben wir dann nass und schmutzig Pause in der Bergschänke gemacht. Dort war es nett und warm und sehr hundefreundlich. "Kein Problem, der Hund kann gerne mit reinkommen." Wir haben ihn natürlich so gut es ging vorher 'renoviert', so dass er nicht mehr schlammig war. Es gab leckeren Kaffee und Apfelstrudel und wir konnten den schlimmsten Regen hier abwarten. Danach schien sogar mal für ein paar Augenblicke die Sonne. Die Schirme brauchten wir trotzdem noch. Gummistiefel wären durchaus auch eine Option gewesen...

In Güntersberge konnten wir das Hotel gut finden. Kennys hauptsächliches Interesse war dann natürlich essen und schlafen. Uns ging es nicht viel anders. Wir waren in der "Schmunzelstube" am Bergsee essen. Das war nett und es gab dort ein leckeres vegetarisches Nudelomelette (habe ich überhaupt noch nicht gehört vorher).

 

6.10.2017

4. Etappe Güntersberge - Stiege, ca. 10 km

 

Beim Morgenspaziergang mit Kenny traf ich einen älteren Mann (über 85 Jahre alt, hat er erzählt) vor seinem Grundstück, der uns ansprach. In den ca. 20 min, die wir uns unterhielten, erfuhr ich alles Mögliche (über seine Hunde, seine Familie, seine Arbeit, sein Haus, Güntersberge, etc.). Kenny lernte dann noch seine kleine Hündin Bella kennen (13 Jahre alt), was ihn sehr gefreut hat. Mit Hund kommt man ja doch immer leicht ins Gespräch mit anderen Menschen.

Nach dem Frühstück gingen wir auch heute an der Selke und an der Selketalbahn entlang Richtung Stiege. Das Wetter war besser als gestern, aber es regnete doch immer mal wieder.

 

Zuerst führte der Weg durch Wälder und dann über Felder, dort war es dann ganz schön windig, aber es war auch nicht mehr weit bis Stiege.

Am Bahnhof in Stiege gibt es seit 1984 eine ca. 400 m lange Wendeschleife für Züge, die zu den kleinsten in Europa gehört (oder sogar die kleinste ist?). Nachdem wir noch ein wenig durch Stiege gelaufen waren, einen Kaffee und ein Stück Kuchen im 'Haus am See' hatten, fuhren wir mit der Selketalbahn zurück nach Quedlinburg. Falls jemand mit der Selketalbahn fahren möchte, empfiehlt es sich dringend, passendes Geld mit sich zu führen. Wir hatten schon Karten für uns, mussten aber die Hundefahrkarte noch kaufen. Sie kostete 14,50€. Die hatten wir nicht in klein (nur 12,50€ und wir hätten auch gedacht, dass es reicht, weil unsere Karten pro Person 'nur' 18 € gekostet hatten) und auch sonst nur 50€. Der Schaffner war einigermaßen ungehalten darüber und äußerte das auch mehrfach. Letztendlich konnte uns jemand das Geld klein wechseln, aber es war eine  etwas unschöne Situation. Naja, wer weiß wie oft ihm das an dem Tag schon passiert war.

In Quedlinburg waren wir in demselben Hotel untergebracht wie Anfang der Woche und wir bekamen sogar dasselbe Zimmer.

 

7.10.2017

Wanderung in der Nähe von Blankenburg

 

Wir wollten auch den Abreisetag noch nutzen, um uns etwas anzusehen. Wir entschieden uns für die Regensteinmühle, die Sandhöhlen und die Ruine Regenstein in der Nähe von Blankenburg. Es gab dort jeweils auch eine Stempelstelle. Auf dem Rückweg von der Ruine Regenstein zum Parkplatz trafen wir noch Freunde aus Hildesheim, die auch seit Anfang der Woche im Harz waren (was wir voneinander aber nicht wussten).

 

Fazit:

Der Selketalstieg war auch wieder eine schöne Harz(rand)wanderung, die weiterzuempfehlen ist. Die erste Etappe war recht lang, gerade mit den Abstechern, die wir noch gemacht haben. Da die Etappenlängen aber jeden Tag kürzer wurden, war das so auch ok.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Miriquidi (Freitag, 13 Oktober 2017 03:07)

    Oh da habt ihr aber wieder eine schöne Tour gemacht. Ich bin ja immer etwas neidisch weil sich Kenny so gut benimmt. Ich versuche mir bei jedem Bericht vorzustellen wie das mit Benny wär. Aber mein Hund in einem Hotel wäre sicher keine gute Idee. :-D
    Danke fürs miterleben lassen. Ich freu mich immer sehr über deine Wanderberichte.
    Schönes Wochenende und lg
    Miri