Wanderung Harzer Hexenstieg, Sommer 2015

26. Juli 2015

Diese Wanderung haben wir nicht selbst organisiert, sondern über einen Reiseveranstalter organisieren lassen. Wir sind nach Osterode gefahren und haben dort im Hotel übernachtet, so dass wir am nächsten Tag direkt morgens loswandern konnten. Das Gepäck wurde mit farbigen Bändern gekennzeichnet, die bis zum Ende der Wanderung dranbleiben mussten, so dass es nicht zu Verwechslungen kommen sollte - kam es auch nicht, der Gepäcktransport hat einwandfrei funktioniert.

 

27. Juli 2015 - erste Etappe von Osterode nach Polsterberg (17 km)

Zum „Rundum-Sorglos-Paket“ der Wanderung gehörte der Gepäcktransport, die Hotelübernachtung (den Hund mussten wir allerdings noch extra bezahlen), Frühstück und ein Lunchpaket für unterwegs.
Geg
en halb 10 sind wir losgewandert. Der Weg war heute meistens geschottert und recht breit und ging nur ein bisschen berghoch (nicht gerade das, was wir uns unter "Hexenstieg" so vorgestellt hatten) und wir hatten ja nur Tagesgepäck dabei, so dass es nicht sonderlich anstrengend war.
Wir kamen auf dem Weg bei der „Kiepenfrau“ vorbei. Früher haben die Frauen für wenig Geld 40 kg schwere Kiepen mit benötigten Dingen (Lebensmittel, Gewürze, Schwarzpulver, außerdem Briefe und andere Informationen) über die Berge transportiert. Wir konnten dort so eine 40 kg schwere Holzkiepe mal anheben. Gut, dass wir nur leichte Rucksäcke tragen mussten

Das Wetter war ok, es regnete ab und zu und der Wald sah sehr schön neblig aus. Ein paar Mal regnete es ziemlich heftig, so dass wir uns kurzfristig zum „Schirmwandern“ bzw. zuerst zum Stehen bleiben unter dem Schirm entschlossen haben. Naja, wenn wir die Schirme schon dabei hatten, wollten wir sie natürlich auch benutzen. Nach dem einem Regen sah der eine Weg dann auch eher wie ein kleiner Bach aus...

Drei Kilometer vor dem Ende der Etappe sollten wir im Hotel anrufen, in dem wir heute übernachten sollten, damit wir eine Zeit zum Abholen an einem bestimmten Parkplatz (Polsterberg) ausmachen konnten. Das war in der Nähe vom Innerstesprung.

Wir wurden um 16.15 Uhr am Parkplatz (nass, da es gerade so richtig geregnet hatte) eingesammelt und die Strecke zum Hotel in Riefensbeek gefahren.

 

 

28. Juli 2015 - zweite Etappe von Polsterberg nach Torfhaus (17 km)

Morgens bewährte sich der folgende Ablauf: um 7 Uhr aufstehen, kurz mit Kenny rausgehen, um 8 Uhr frühstücken, zwischen 9 und 9.30 Uhr loswandern.
Heute hatten wir ein super Frühstück am Tisch. 
In den anderen Hotels, die mehr Gäste unterbringen konnten, gab es ein Frühstücksbuffet. Besonders in Altenbrak im Hotel war es aber auch sehr unpersönlich und erinnerte ein bisschen an „Massenabfertigung“ (war halt einfach ein ziemlich großes Hotel).

Um viertel nach 9 wurden wir zum Parkplatz hochgefahren, so dass wir um halb 10 loswandern konnten. Der Weg heute war sehr schön. Er verlief lange an alten Wassergräben entlang. Die Gräben und Stauseen gehören zum Oberharzer Wasserregal und dienten früher hauptsächlich der Umleitung und Speicherung von Wasser, das in den Bergwerken benötigt wurde, um die Kehr- und Kunsträder anzutreiben. An einem der Gräben konnten wir ausprobieren mit einem Holzeimer Wasser zu schöpfen, um nachzuempfinden, wie schwer die Arbeit früher war.
Mittagspause haben wir oberhalb von Altenau gemacht. Kenny hat heute sogar ein eigenes Lunchpaket bekommen. Sehr nett.

Der letzte Teil des Weges zum Torfhaus (steile Wand) hat mir am besten gefallen. In Torfhaus waren heute nur wenige Menschen, da das Wetter nicht so gut war, es hat immer mal geregnet. Wir sind später nochmal bei besserem Wetter durchgefahren und waren froh, dass wir bei schlechterem Wetter dort waren. Es ist dort bei schönem Wetter wirklich brechend voll. Wir konnten schon mal auf den Brocken gucken – da sollten wir ja am nächsten Tag vorbei kommen.
Wir saßen in Torfhaus (im Halali) bei Kaffee und Kuchen im Warmen und warteten auf den Bus, mit dem wir nach Braunlage fahren sollten. Da der Bus jede Stunde fuhr, hat auch das gut geklappt. Die Busfahrkarten und den Fahrplan hatten wir schon mit den Reiseunterlagen zugeschickt bekommen. Hunde fahren kostenlos. In Torfhaus selbst kann man natürlich auch übernachten, aber dort sind die Preise viel höher als in Braunlage, so dass der Veranstalter sich für Braunlage entschieden hat. Wir dachten erst, das Busfahren wäre etwas lästig, aber es war überhaupt nicht umständlich, sondern ganz einfach. Das Hotel in Braunlage lag auch nur ca. 5 min von der Bushaltestelle entfernt.

 

 

 

29. Juli 2015 - dritte Etappe von Torfhaus nach Königshütte (25 km)

Der Bus nach Torfhaus fuhr um 9.04 Uhr, so dass wir uns morgens nicht übermäßig beeilen mussten. Frühstück gab es erst ab 8 Uhr, so dass wir den früheren Bus nicht nehmen wollten (8.04 Uhr). Später wollten wir auch nicht fahren, weil wir doch ein bisschen Respekt vor den 25 km, die über den Brocken führten hatten, auch wenn wir ohne Gepäck unterwegs waren. Wir sind den Goetheweg gegangen, es ging ein Stück durch das Hochmoor

Nach dem steilen Kolonnenweg ging der Weg an den Schienen der Bahn entlang.

Auf dem Brocken war es total windig, aber zum Glück noch sonnig. Der Regen kam dann erst, als wir wieder runter gingen. Wir konnten aber von oben gut die verschiedenen Regengebiete um den Brocken herum sehen. Wir haben in einer windgeschützten Ecke am Museumshaus unsere Mittagspause gemacht.

Auf dem Weg runter hat es mehrfach ordentlich geregnet und auch gehagelt. Das war echt kalt, mein Schirm ist wegen des Windes ständig übergeklappt und ich hatte Schwierigkeiten, Kennys Leine noch ordentlich festzuhalten.
Den Weg vom Brocken runter Richtung Drei Annen Hohne fand ich zuerst nicht sehr schön, da er asphaltiert ist - vielleicht lag es aber auch am Regen, dass er mir blöd vorkam... Später sind wir dann nach links abgebogen und einen netteren Weg entlang gegangen, u.a. vorbei an zwei Aussichtsstellen (Ahrensklint und Trudenstein).
Zum Glück kam dann ja doch irgendwann die Sonne wieder raus, wir sind getrocknet, es hat nur noch manchmal etwas geregnet und wir sind später auch trocken in der nächsten Pension angekommen. 

Heute waren wir erst um 18.30 Uhr am Etappenziel, da die Strecke lang war und wir uns auch kurz verlaufen hatten und noch zur Stempelstelle am Königshütter Wasserfall zurückgehen mussten (wollten).

 

 

30. Juli 2015 - vierte Etappe von Königshütte nach Altenbrak (23 km)

 

Der Harzer Hexenstieg teilt sich bei Königshof in eine Nord- und eine Südroute. Wir entschieden uns für die Nordroute, hatten allerdings heute überhaupt nicht auf dem Schirm, dass es nochmal 23 km werden würden.
Wir waren am Anfang der heutigen Tour noch kurz bei der Ruine Königshof, da gab es einen Cache und eine Stempelstelle. Heute gingen wir viele kleine Wege entlang und es gab viele fiese kleine Anstiege.
Vom Aussichtspunkt über dem Ort Rübeland konnten wir den Brocken sehen. Die Vorstellung, dass wir da erst gestern waren und zu Fuß hierher gegangen waren, fanden wir faszinierend – das sah nämlich ziemlich weit aus.
Der weitere Weg zog sich auch ziemlich in die Länge. Zwischendurch hatten wir wohl auch mal eine Abzweigung verpasst und längere Zeit keine Hexenstieg-Hexen-Markierungen mehr gesehen.
Die Rappbode-Talsperre konnten wir schon lange sehen, aber es dauert ewig bis zu der einen Staumauer, die wir überqueren mussten. Dort kann man Wallrunning machen – gerade war da aber nichts los. Schade, ich hätte es gerne mal gesehen.
In Altenbrak waren wir heute in einem großen Hotel untergebracht. Das war praktisch, weil wir zum Essen nur eine Treppe heruntergehen mussten. Aber sonst haben uns die kleineren Hotels natürlich besser gefallen. 

 

 

31. Juli 2015 - fünfte Etappe von Altenbrak nach Thale (15 km)

Diesen Weg durch das Bodetal waren wir vor zwei Jahren schon mal mit Freunden gewandert. Abgesehen von den Wegen rund um den Brocken war es der am meisten bewanderte Abschnitt der Tour. Es war wirklich ziemlich voll, wobei wir noch froh sein konnten, dass kein Wochenende war.
In Treseburg war Kenny erstmal zum Abkühlen in der Bode.
Später geht das nicht mehr, weil man dort durch eine Art Schlucht geht und der Weg nicht mehr am Wasser entlang führt. Es ist wirklich sehr schön dort.
In der Nähe vom Bodekessel hatten wir den schönsten Ausblick. Kurze Zeit später nach einem Abstieg waren wir dann auch schon in Thale. Heute hatten wir ja nur eine kurze Strecke zu wandern.

In der Nähe des Endes vom Hexenstieg hat Kenny seinen persönlichen Lieblingsbrunnen gefunden, da kam sogar Trinkwasser raus. 

1. August 2015 – Rücktransport nach Osterode

Gestern Abend lag bei unserem Gepäck eine Notiz, dass wir heute um 9.15 Uhr abgeholt werden. Außerdem waren Urkunden und die Wandernadeln für den Harzer Hexenstieg dabei. Kenny hat auch eine Urkunde bekommen. :-)

Er war zufrieden, dass er heute nicht laufen musste, sondern in den Bus einsteigen durfte.

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