Wanderung nach Hamburg, Sommer 2014

9. August 2014

 

Von zu Hause sind wir 19 km gegangen. Ein Weg, den wir gut kennen und schon zwei Mal vorher gewandert sind.

 

Der erste Tag war überwiegend schön und auch der Weg war nett und ziemlich einfach zu gehen. Wir hatten ein bisschen Regen zwischendurch, was aber gar nicht schlimm war. Die Sonne schien auch viel, aber wir hatten fast immer Schatten im Wald. An das Gewicht des Rucksacks musste ich mich erst gewöhnen. Aber das war an dem Tag ok.
Eine Situation mit einem freilaufenden Rüden, der ca 1 km vor dem Etappenziel auf uns zugeschossen kam, ging glimpflich aus. Ich hatte Kenny am Wegrand hinter mir gehalten und den anderen Rüden abgeblockt, was auch funktioniert hat, aber dabei war Kenny auf irgendetwas getreten, so dass er zuerst nur noch auf drei Beinen laufen konnte bzw. sich dann auch jaulend hingelegt hatte und ich schon dachte, dass wir die Wanderung abbrechen und zum TA müssen. Nach einer Pause (und einigen panischen Telefonaten
) konnte er dann aber doch weitergehen, hat zuerst deutlich, aber dann immer weniger gehumpelt und ich wollte nach einer längeren Pause im Hotel nochmal gucken, wie er läuft. Da war dann alles in Ordnung, er ist wieder völllig klar gegangen. Auch am nächsten Morgen war alles gut. Sehr gut, dann konnte es weiter gehen.

 

 

10. August 2014

 

Heute sind wir von Oldendorf bis Munster gewandert. Das sind 26 km, es war an dem Tag wirklich sehr weit, eigentlich im Nachhinein betrachtet zu weit.

Von Oldendorf sind wir über Hermannsburg nach Müden gewandert. In Müden ging es am Heidesee entlang. Dort haben wir festgestellt, wie leicht es mit Hund und Rucksack ist, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Die fragen dann einfach, wohin wir gehen wollen und wo wir herkommen. Ein Mann hat mich gefragt, ob ich die Wanderung auch ohne Hund machen würde. Da hatte ich vorher gar nicht drüber nachgedacht, aber nein - ohne Hund hätte ich nicht gehen wollen.

Es war sehr warm heute, so dass wir nach 18 km erstmal eine längere Pause im Schatten machen mussten. Kenny hab ich ständig gefragt, ob er was trinken will (auch weil er ja Trockenfutter fressen musste und deshalb sowieso viel mehr Durst hatte als sonst) und wir waren auch weit an der Örtze entlang gegangen, so dass er immer mal rein und sich abkühlen konnte.

Die letzten 5 km waren dann nochmal richtig weit, sie nahmen quasi überhaupt kein Ende , obwohl es ein sehr schöner Weg war. In dem Hotel in Munster ist am Wochenende die Rezeption nicht besetzt und heute war ja Sonntag. So mussten wir den Schlüssel aus einem Tresor hinter dem Hotel holen (hat beim ersten Versuch gleich geklappt, juchuh) und später nochmal in den Ort gehen (über 1 km) und Essen "fangen".

Das war gar nicht so schön, weil wir eh schon weit gegangen waren und eigentlich keine Lust auf noch mehr Bewegung hatten, aber Hunger hattte ich auch, also keine Wahl. Die Pizza war dann aber ziemlich lecker. Auf jeden Fall haben wir nachts dann gut geschlafen.

 

 

11. August 2014

 

Nach den langen 26 km gestern konnte ich mir die geplanten 29 km für heute überhaupt nicht vorstellen. Also haben wir "geschummelt". Wir sind mit dem Zug von Munster nach Soltau und von Soltau nach Schneverdingen gefahren um einen Teil der Strecke abzukürzen.
So waren es dann nur 20 anstatt 29 km. Die Heide bei Schneverdingen ist wirklich sehr schön.
Leider sieht man auf den Bildern das tolle Lila nicht so gut, aber ich denke, für einen Eindruck der Gegend reicht es. Landschaftlich war es der schönste Teil der Strecke und ich war froh, dass wir quasi durch Zufall dort langgegangen sind anstatt des ursprünglich angedachten Weges. Der wäre sonst teilweise auch an der Straße langgegangen und zumindest der erste Teil der Strecke bis Bispingen wäre nicht gerade sehr attraktiv gewesen.
In Schneverdingen sind wir um 11 Uhr losgegangen, in Undeloh waren wir um 17.30 Uhr. Ich habe festgestellt, dass es immer länger dauert, als ich vorher denke, von daher würde ich das nächste Mal von vornherein gleich kürzere Strecken planen - auf keinen Fall über 20 km pro Tag.

 

Bei der einen Pause, die wir gemacht haben, hatten wir eine lustige Begegnung. Wir hatten nach dem Überqueren der B 3 auf dem Parkplatz vier Radfahrer getroffen, die sich nicht ganz sicher waren, wo sie langfahren mussten, sie wollten auch zum Wilseder Berg. Ich war mir sicher, dass wir den "Spitzbubenweg" langgehen mussten. Das haben wir dann auch gemacht und am Ende des Wegs an einer Kreuzung gesessen und pausiert. Nach ca. 10 min kamen dann aus einer anderen Richtung diese vier Radfahrer angefahren und waren total erstaunt darüber, wie wir so schnell dort hingelangen konnten. Ich hab gesagt, das sei wie mit dem Hasen und dem Igel, wir sind halt schon da...

 

 

12. August 2014

 

Heute war die kürzeste Strecke geplant, 15 km. Leider hat heute mein Handy gemeint, es müsste sich ganz schnell entladen, obwohl ich es über Nacht aufgeladen hatte, so dass ich die Karten und das GPS nicht nutzen konnte und mich natürlich promt im Wald verlaufen hab. Wir haben eine Abbiegung verpasst. Nicht so schlimm, aber schon ein Umweg.
Die Wege waren zwar beschildert, aber nicht an allen Kreuzungen und nicht mit den Ortsnamen, wo wir eigentlich hin wollten. Natürlich hatten wir auch normale Karten dabei, aber die eine Kreuzung hab ich trotzdem übersehen.
 Auf dem Weg durch den Wald haben wir 10 km lang niemanden getroffen. Das war sehr schön einsam und das Kontrastprogramm zu den Tagen danach.

 

In Jesteburg war ich kurz im Supermarkt, Fleisch für Kenny kaufen. Mein Wachhund…

 

13. August 2014

 

Heute mussten wir viel an einer Landstraße (L 213) entlang gehen. Es hätte bestimmt auch schönere Wege gegeben, aber die wären dann viel länger gewesen. Es gab einen Radweg an der Straße und viel Schatten, von daher war es ok. Insgesamt waren es 18 km.

Am Straßenrand gab es ab und zu Gräben mit Wasser. Ich hab Kenny zum Abkühlen reingeschickt - nicht die beste Idee – er war sooo schmutzig hinterher. Anschließend konnten wir bis Fleestedt einen kleineren Weg langgehen. Da haben wir einen älteren Mann getroffen, mit dem wir ein Stück zusammen gegangen sind. Er hatte früher Schäferhunde. Außerdem kannte er jemanden auf dem Weg, in dessen Garten wir Kenny mit dem Wasserschlauch etwas renovieren konnten. Der Schmodder aus dem Graben wollte nämlich gerne im Fell kleben bleiben und ich weiß nicht, wie das nächste Hotel das gefunden hätte.

In Harburg hatte Kenny dann ein Pfotenproblem. Ich weiß nicht genau, ob er in etwas reingetreten war oder ob er die Pfote wund gelaufen hatte. Jedenfalls legte er sich auf den Boden und knabbelte an der rechten Hinterpfote rum. Als ich nachschaute, war dort ein kleiner blutiger Riss und eine aufgeschürfte kleine Stelle am Ballen. Von hier ging es dann also mit dem Pfotenschuh weiter.

Das Hotel in Harburg liegt taktisch unklug direkt an einer vielbefahrenen Bahnlinie, da ist nur eine Straße dazwischen, nicht empfehlenswert für jemanden, der einen leichten Schlaf hat. Uns haben die Züge nicht weiter gestört, wir haben einfach geschlafen.

 

 

14. August 2014

 

Heute mussten wir von Harburg aus über die Süderelbe, dann durch Wilhelmburg, durch das Hafengebiet zum alten Elbtunnel. Kein schöner Weg...

Anschließend sind wir den kürzesten Weg durch die Stadt in Richtung unseres Ziels gegangen, der die Reeperbahn kreuzte, durch St. Pauli führte, durch das Schanzenviertel und in die Nähe von Hagenbecks Tierpark. Es waren auch heute ca. 18 km, dann kamen wir gegen 15.30 Uhr bei meiner Freundin und Kennys Kumpel an. 

 

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